Ernährung bei Nierenerkrankungen
Unsere Nieren übernehmen im Körper eine Vielzahl lebenswichtiger Aufgaben. Sie regulieren nicht nur den Wasser- und Elektrolyt-haushalt, sondern filtern auch Abfallprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut und scheiden sie über den Harn aus. Man könnte sagen: Die Niere ist unser zentrales Entgiftungs- und Ausscheidungsorgan.
Wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist – sei es durch eine chronische Nierenerkrankung oder im Rahmen einer akuten Verschlechterung –, kann der Körper bestimmte Stoffwechselprodukte nicht mehr ausreichend ausscheiden. Diese Substanzen sammeln sich im Blut an und können zu unangenehmen und mitunter gefährlichen Beschwerden führen, wie etwa:
- Muskelkrämpfen
- Kribbel- oder Taubheitsgefühlen
- starkem Juckreiz
- Konzentrationsproblemen
- Bluthochdruck
- Herzrhythmusstörungen
Um diesen Komplikationen vorzubeugen und die Nieren möglichst lange zu entlasten, spielt eine individuell angepasste Ernährung eine zentrale Rolle. Ziel ist es, die Menge der im Stoffwechsel entstehenden Abfallstoe zu reduzieren – ohne dabei die Versorgung mit lebensnotwendigen Nährstoen zu vernachlässigen.
Was bedeutet das konkret?
Die Ernährungsempfehlungen unterscheiden sich je nach Stadium der Nierenerkrankung, vorhandener Restfunktion der Niere, Begleiterkrankungen (z. B. Diabetes mellitus), Ihrem Körpergewicht und nicht zuletzt den aktuellen Laborwerten. Entsprechend individuell ist auch die Ernährungstherapie.
Einige Grundprinzipien:
- Eiweißzufuhr
In den frühen Stadien einer chronischen Nierenerkrankung empfiehlt sich eine moderat eingeschränkte Eiweißzufuhr, um die Bildung von harnpflichtigen Substanzen zuminimieren. Bei Patient*innen in der Dialyse hingegen erhöht sich der Eiweißbedarf deutlich – hier gilt es, gezielt hochwertige Eiweißquellen einzuplanen, um einem Muskelabbau entgegenzuwirken.
- Mineralstoe im Blick behalten
Bestimmte Mineralstoe wie Natrium, Kalium und Phosphor können sich bei eingeschränkter Nierenfunktion im Blut anreichern. Eine übermäßige Zufuhr – etwa durch salzreiche Fertigprodukte, stark kaliumhaltige Obst- und Gemüsesorten oder phosphatreiche Lebensmittel wie Wurstwaren oder Softdrinks – sollte gezielt vermieden werden.
- Energiezufuhr
Eine ausreichende Energiezufuhr ist essenziell, um eine katabole Stowechsellage (Abbau von Körpersubstanz) zu vermeiden – insbesondere bei Patient*innen mit Appetitlosigkeit oder erhöhtem Eiweißbedarf.
Individuelle Beratung statt allgemeiner Regeln
Jede Nierenerkrankung verläuft anders – und so gibt es keine „One-size-fits-all“-Ernährung. Ich biete Ihnen eine maßgeschneiderte Ernährungstherapie an, die auf Ihren persönlichen Bedürfnissen basiert. Gemeinsam entwickeln wir eine alltagstaugliche, schmackhafte und medizinisch sinnvolle Ernährungsweise, die Ihre Lebensqualität verbessert und Ihre Nieren bestmöglich unterstützt.