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    KINDER- UND JUGENDHEILKUNDE

    Kinder EKG – Wichtige Informationen

    Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellt die Elektrokardiographie, kurz EKG, eines der wichtigsten Untersuchungsverfahren dar. Beim EKG wird die Herzstromkurve gemessen und in Form eines Elektrokardiogramms dargestellt, die es den Kardiologen ermöglicht, eine Muskelverdickung des Herzens, Herzrhythmusstörungen oder einen Herzinfarkt zu erkennen.

    Diese Untersuchung ist für den jungen Patienten völlig schmerz- und risikofrei. Das ist essenziell bei der Untersuchung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.

    Das Kinder EKG einfach erklärt

    Es gibt die Möglichkeit entweder ein Belastungs-EKG oder ein Langzeit-EKG durchzuführen. Die erste Methode dient dazu, Durchblutungsstörungen an Herzkranzgefäßen zu erkennen, die im Ruhe-EKG nicht sichtbar sind. Beim Langzeit-EKG hingegen wird die Herztätigkeit mindestens 24 Stunden lang aufgezeichnet, um auch Herzrhythmusstörungen, die nur gelegentlich auftreten, zu erfassen.

    EKG Normwerte bei Kindern

    Die EKG-Normwerte unterscheiden sich von denen Erwachsener, da Kinder eine höhere Herzfrequenz aufweisen und Abweichungen im Rhythmus der Herzschläge möglich sind.

    Die Normwerte verändern sich mit zunehmendem Alter und sind vor allem von der Herzmuskelmasse, von der Größe des Herzens und dessen Leistungsgeschwindigkeit abhängig. Daher ist immer das Alter des Patienten zur genauen Auswertung entscheidend.

    Die Dauer des eigentlichen Herzschlags wird im QRS-Komplex gemessen, hierfür gelten folgende Normwerte:

    • Säuglinge: bis 70 ms
    • Schulkinder: bis 90 ms
    • Jugendliche: bis 100 ms

    Die Dauer des Herzschlages verlängert sich also mit dem Alter.

    Besonderes Augenmerk liegt auch auf dem QT-Intervall, also dem Zeitpunkt, an dem sich der Herzmuskel zusammenzieht, bis zu dem Zeitpunkt an dem er sich nach dem Herzschlag wieder entspannt.

    Folgende Normwerte gelten für das Alter von 1 bis 15 Jahre:

    • Normaler Wert: bis 440 ms
    • Grenzwert: von 440 bis 460 ms
    • Verlängerter Wert: ab 460 ms

    Das ist wichtig beim EKG im Kindes- und Jugendalter

    Medizinische Behandlungen und Untersuchungen sind vor allem bei Kindern mit viel Einfühlungsvermögen durchzuführen. Beim Ruhe EKG sollten Kinder und Jugendliche weder nervös noch aufgeregt sein, denn dies könnte die Auswertung beeinflussen. Im Vorfeld wird daher mit dem jungen Patienten gesprochen und alles genau erklärt.

    Auch die Auswertung der EKG Werte bedarf besonderer Kenntnisse. Die Parameter und Normwerte von Kindern und Jugendlichen unterscheiden sich maßgeblich von denen Erwachsener. Daher ist für die Interpretation eines Kinder EKG spezielles Fachwissen erforderlich.

    Mein Kind hat ein auffälliges EKG – Das ist zu tun

    Zeigt die EKG Auswertung Auffälligkeiten, wird der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin weitere Untersuchungen anordnen, die eine detailliertere und genauere Diagnostik ermöglichen.

    Abweichungen von der Norm sind meist noch kein Grund zur Besorgnis, müssen jedoch abgeklärt werden. Oft kann schon ein Infekt, Stress oder einfach Aufregung für auffällige Werte sorgen.

    Weitere Behandlungsschritte sind meist:

    • Ultraschalluntersuchung des Herzens
    • Blutbefund
    • In manchen Fällen auch ein MRT

    Ablauf eines Kinder EKGs

    Der Ablauf eines EKGs bei Kindern unterscheidet sich im Wesentlichen nicht vom EKG eines Erwachsenen, jedoch ist es oft notwendig, dass die Ärzte und Ärztinnen bei Kindern wesentlich sensibler vorgehen, da die Geräte manchen jungen Patienten Angst einflößen könnten.

    Im Vorfeld wird jeder Schritt genau erklärt und die Patienten dürfen die verwendeten Elektroden anfassen und genau begutachten. Vor Durchführung der Untersuchung sollte das Kind entspannt und nicht aufgeregt sein. Bei auffälligen Werten oder wenn das EKG aufgrund von Bewegungen des Kindes nicht richtig durchgeführt werden kann, wird meist ein zweiter Durchlauf gestartet. 

    1. Ruhe -EKG

    Bei einem EKG werden Elektroden mit Klebepads oder Saugnäpfen am Rumpf, Armen und Beinen befestigt, um die elektrischen Ströme der Herzschläge erfassen zu können. Dazu werden 6 Elektroden am Brustkorb und je eine Elektrode an jedem Arm und jedem Bein angebracht. Diese sind über ein Kabel mit dem Aufzeichnungsgerät verbunden. 

    Während der Untersuchung sollte der Patient völlig ruhig liegen und nicht sprechen. Dies dauert lediglich einige Minuten und ist völlig schmerzfrei. Die Kabel könnten Kinder anfangs beunruhigen, werden in der Regel jedoch schnell akzeptiert. Nach der Untersuchung werden die Elektroden wieder entfernt und das EKG ausgewertet.

    2. Belastungs-EKG

    Das Belastungs-EKG wird bei Kindern zur Abklärung von eventuellen Rhythmusstörungen oder zur Kontrolle nach Operationen eingesetzt. Hierzu werden, wie beim Ruhe-EKG Elektroden auf Oberkörper, Armen und Beinen befestigt. Der junge Patient trainiert während der Messung auf einem Ergometer oder in seltenen Fällen auf einem Laufband.

    Da diese Untersuchungsmethode geringe Risiken birgt, ist immer ein Arzt oder eine Ärztin anwesend, die die Vitalwerte laufend beobachtet und im Notfall sofort einschreiten kann. Die Belastungsdauer beträgt etwa 10 bis 15 Minuten, danach folgt noch eine Erholungsphase. Auch in dieser Zeit wird der junge Patient überwacht sowie dessen Blutdruck und die Sauerstoffsättigung gemessen.

    3. Langzeit-EKG

    Bei einem Langzeit-EKG wird ein portables Aufnahmegerät mittels Elektroden am Brustkorb des Kindes befestigt. Das EKG-Gerät wird meist direkt mit am Brustkorb angebracht, sodass sich das Kind nicht in seiner Bewegung eingeschränkt fühlt. Da das Gerät sehr klein ist gewöhnen sich die Kinder in der Regel sehr schnell daran und es stört auch während dem Schlafen nicht.

    Je nach Bedarf zeichnet das Langzeit-EKG über 24 bis 48 Stunden die Herztätigkeit auf. In Ausnahmefällen kann es auch über mehrere Tage getragen werden. Für die genaue Auswertung ist es hilfreich den Tagesablauf zu dokumentieren und außergewöhnliche Anstrengungen, wie etwa einen Spielplatzbesuch oder Aufregungen zeitlich zu erfassen.

    Welche Unterschiede gibt es zum EKG von Erwachsenen?

    Die Auswertung eines Kinder-EKG funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie das eines Erwachsenen. Jedoch weicht der Rhythmus und die Herzfrequenz eines Kindes von dem erwachsener Personen ab, wodurch sich die Interpretation an anderen Normwerten orientiert.

    Für die Auswertung werden folgende Parameter ausgelesen und beurteilt:

    • Rhythmus
    • Herzfrequenz
    • Lagetyp
    • Zeitintervalle
    • Anzeichen für Hypertrophie

    Rhythmus

    Der Rhythmus der Herztätigkeit verläuft immer nach dem gleichen Schema und stellt sich im EKG in Zacken, Linien und Kurven dar. Jede Bewegung im EKG kann dabei einem bestimmten Vorgang während dem Herzschlag zugeordnet werden.

    Die Aufzeichnung des Herzschlags beginnt mit der P-Welle, welche die Erregungsausbreitung der Vorhöfe darstellt. Danach wird diese von den Vorhöfen auf die Kammern übergeleitet, was sich in der PQ-Zeit niederschlägt. Setzt der eigentliche Herzschlag ein, sieht man am EKG die typischen Zacken. Dieser auch QRS-Komplex genannte Vorgang stellt die Kammererregung dar. In der darauffolgenden ST-Strecke sieht man die Rückbildung der Erregung in den Herzkammern. Diese geht in die T-Welle über, welche die Erregungsrückbildung der Vorhöfe symbolisiert. 

    • P-Welle: Beginn der Vorhofkontraktion
    • PQ-Zeit: Die Kontraktion geht auf die Herzkammern über
    • QRS-Komplex: Kontraktion der Herzkammern – der eigentliche Herzschlag
    • ST-Strecke: Die Zeit zwischen der Kontraktion und der Entspannung der Herzkammern
    • T-Welle: Beginn der Entspannungsphase der Herzkammern

    Im Kindesalter ist es nichts Ungewöhnliches, dass der Herzrhythmus nicht immer gleichbleibend ist, wie es bei einem gesunden Erwachsenen der Fall sein sollte. Es kommt häufiger vor, dass es Phasen mit einer schnelleren Frequenz gibt und auch Phasen mit niedrigerer Frequenz. Diese werden im EKG deutlich, sind im Kindesalter aber kein Grund zur Besorgnis. Bei Kindern kann sich der Rhythmus also kurzzeitig, für wenige Schläge ändern, sodass etwa dem QRS-Komplex keine P-Welle vorangeht. Auch ist ein Wechsel der Achse möglich, was die P-Welle positiv oder negativ darstellen kann. 

    Solche Abweichungen sind im Kindesalter nicht bedenklich, während sie bei Erwachsenen Anzeichen für mögliche Erkrankungen darstellen könnten. Daher ist eine genaue Interpretation der EKG-Werte bei Kindern wichtig.

    Herzfrequenz

    Die Herzfrequenz zeigt die Herzaktion pro Minute an und stimmt in der Regel mit der Pulsfrequenz überein.  Bei Kindern schlägt das Herz naturgemäß um einiges schneller als bei Erwachsenen. Während bei Säuglingen die Herzfrequenz bei etwa 140 Aktionen pro Minute liegt, vermindert sie sich bei Erwachsenen bis auf etwa 70 bis 75. Je älter Kinder werden, desto langsamer wird also auch die Herzfrequenz.

    Lagetyp des Herzens

    Der EKG-Lagetyp bezeichnet die elektrische Herzachse und zeigt sich am gezackten QRS-Komplex, bei der Kontraktion der Herzkammern.

    Hier gibt es ebenfalls Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen. Bei einem gesunden Kind bleibt der Lagetyp die gesamte Kindheit über nicht konstant an einer Stelle, sondern wandert von rechts nach links, je älter das Kind wird. Direkt nach der Geburt befindet er sich rechts und verschiebt sich bei einem normalen Verlauf immer weiter nach links.

    Wenn ein Kind den ersten Lebensmonat beendet hat, ist die linke Kammer schon um einiges größer als die rechte Seite. Im EKG kann man diese Veränderungen sichtbar machen. Befindet sich bei einem Neugeborenen also der Lagetyp rechts, so ist das völlig normal und kein Grund zur Besorgnis.

    Wenn Kinder älter sind als drei Jahre, so ist davon auszugehen, dass ihr Lagetyp bereits dem eines Erwachsenen entspricht. Wenn also im EKG bei einem Erwachsenen ein Linkstyp zu erkennen ist, so ist das normal und kein Grund zur Sorge. Wird aber im EKG eines Kindes ein Linkstyp erkannt, so deutet dies auf eine Linksbelastung hin und bedarf weiterer Untersuchungen.

    Zeitintervalle

    Ebenso wie bei der Herzfrequenz sind auch die Zeitintervalle der einzelnen EKG-Abschnitte vom Alter abhängig und beim Kinder EKG anders zu deuten als beim EKG eines Erwachsenen. Die Zeitintervalle werden mit bestimmten Parametern gemessen. Diese sind die QRS-Dauer und das PQ-Intervall. Die Dauer des PQ-Intervalls ist abhängig von der Herzfrequenz und vom Alter des Patienten. Kurz gesagt: Je höher die Herzfrequenz, desto kürzer ist das PQ-Intervall.

    Dies bedeutet also, ist das Kind schon älter, so dauert es länger bis die Erregung der Vorhöfe auf die Herzkammern übergeht. Das Gleiche gilt für die QRS-Dauer (Kontraktion der Herzkammern). Auch diese ist altersbedingt und steigt im Laufe des Lebens an. Bei Säuglingen dauert die Herzkammerkontraktion bis zu 70 ms, während sie bei Jugendlichen bereits bis zu 100 ms dauern kann.

    Hypertrophie des Herzens

    Die Hypertrophie des Herzens ist eine Herzmuskelverdickung, welche durch erhöhte Belastung begünstigt werden kann. Wenn der ventrikuläre Druck über längere Zeit erhöht ist, kann dies zu einem Wachstum der Muskelmasse führen, was ein nicht zu unterschätzendes gesundheitliches Risiko darstellt.

    Nimmt die Wanddicke der linken Herzkammer an Volumen zu, verliert sie an Elastizität, was zu Kurzatmigkeit und Leistungsminderung führen kann. In Folge sind auch Schwindel und Ohnmachtsanfällen möglich. Eine unbehandelte Hypertrophie kann im schlimmsten Fall zum Tode führen.

    Bei einem EKG kann anhand des Erregungsablaufes eine Herzmuskelverdickung entdeckt werden, daher ist diese Diagnosemöglichkeit eine wichtige Form einer frühzeitigen Abklärung. Welche Seite des Herzens von einer Hypertrophie betroffen ist, lässt sich anhand der Auswertung der R und S-Zacken sowie der T-Wellen auslesen. Zur genauen Abklärung bedarf es jedoch weiterer Untersuchungsschritte.

    Kosten eines EKGs für Kinder

    Die Kosten berechnen sich nach Aufwand und zusätzlich notwendigen Befunden. Diese können Sie jederzeit beim behandelnden Arzt oder Ärztin Ihrer Wahl erfragen.

    Bitte beachten Sie, dass es sich im The Aurora Ärztezentrum um Wahlarztordinationen handelt und die jeweiligen Privattarife von den Ärztinnen und Ärzten festgesetzt werden. Sind Sie bei uns in Behandlung, so reichen wir auf Wunsch Ihre Honorarnote bei der zuständigen Gebietskrankenkasse ein. Diese erstattet in der Regel bis zu 80% des Kassentarifs.

    Häufig gestellte Fragen zum Kinder-EKG

    Kann ich für ein Kinder EKG online einen Termin vereinbaren?

    Sie können den Termin für ein Kinder-EKG ganz einfach über unsere Online Terminvergabe vereinbaren. Suchen Sie sich Ihren Wunschtermin und die gewünschte Art der Behandlung bei dem Arzt oder der Ärztin Ihrer Wahl aus und buchen Sie direkt online. Der gewählte Termin wird Ihnen anschließend per Mail bestätigt.

    Folgende Ärzte und Ärztinnen bieten Kinder EKG als Leistung im The Aurora Ärztezentrum an:

    Dr. med. univ. Thomas Pachtner
    Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde

    Dr. med. univ. Martina Niklas
    Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde

    Was muss ich für ein Kinder EKG mitbringen?

    Gibt es bereits Vorbefunde, nehmen Sie diese bitte zum Untersuchungstermin mit. Weitere Vorbereitungen sind für das EKG nicht notwendig.

    Wie lange dauert ein Kinder EKG?

    Die Erstellung eines Ruhe-EKGs dauert lediglich 5 bis 10 Minuten. Wird ein Belastungs-EKG durchgeführt ist mit etwa 30 Minuten zu rechnen. Ist ein Langzeit-EKG notwendig, wird dieses über den Zeitraum von 24 Stunden durchgeführt. Hierzu bekommt der junge Patient ein mobiles Gerät, welches er durchgehend tragen muss. Nach 24 Stunden wird das mobile EKG-Gerät abgenommen und ausgewertet.

    Wann bekomme ich die Ergebnisse vom Kinder EKG?

    Die Ergebnisse eines Ruhe- und Belastungs-EKGs werden direkt im Anschluss an die Untersuchung mitgeteilt. Die Auswertung des 24-Stunden EKG dauert in der Regel wenige Stunden und werden in einem gesonderten Besprechungstermin mitgeteilt.

    Was genau macht der Arzt beim Kinder EKG?

    Bei der Untersuchung liegt der junge Patient entspannt auf einer Liege. Mithilfe von am Körper befestigten Elektroden werden die elektrischen Impulse der Herztätigkeit an das EKG-Gerät weitergeleitet, wo diese in Zacken, Linien und Kurven dargestellt werden.

    Können Risiken auftreten beim EKG bei Kindern und Jugendlichen?

    Die Durchführung eines Ruhe-EKGs ist in der Regel vollkommen schmerzfrei und risikoarm. Lediglich bei einem Belastungs-EKG bestehen geringe Risiken in Form von Überbelastung oder unentdeckten Vorerkrankungen.

    Patienten und deren Eltern werden vor jeder Untersuchung über die möglichen Risiken informiert und entsprechend aufgeklärt.