Schmerzen – akut, chronisch, neuropathisch
Schmerzen sind belastend, können zu einer psychischen Beeinträchtigung und einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen. Akuter Schmerz ist an sich betrachtet ein sinnhaftes “Warnsignal” der menschlichen Natur, welches beispielsweise verhindert, dass man die Hand auf der heißen Herdplatte liegen lässt und sich eine schwere Verbrennung zuzieht. Chronischer Schmerz hat dahingehend keine sinnhafte Wirkung und wird daher auch als eigenständige Erkrankung angesehen. Schmerzen, die länger als 3-6 Monate andauern, werden als chronische Schmerzen bezeichnet. Neben Ausschöpfung der diagnostischen Möglichkeiten zur ursächlichen Abklärung gilt es – vor allem in Bezug auf chronische Schmerzen – gemeinsam mit der/dem Patient*in ein individuelles Therapieziel zur bestmöglichen Schmerzlinderung zu formulieren. Ein tragfähiges medizinisches Behandlungsverhältnis dient auch dazu, unrealistischen Erwartungshaltungen an die Schmerztherapie entgegenzuwirken und ein für alle Seiten belastendes “Doktor-Shopping” zu vermeiden. Eine entsprechende Ausbildung und Weiterbildung der/des behandelnden Neurologe*in sind wichtige Voraussetzungen, um den Anforderungen einer suffizienten chronischen Schmerztherapie gerecht zu werden. Ursächlich für neuropathische Schmerzen sind Verletzungen von Nerven bzw. nervalen Strukturen selbst oder deren Fehlfunktion.
Charakteristisch für neuropathische Schmerzen sind brennende oder elektrisierende Missempfindungen, welche häufig schlecht auf herkömmliche Schmerzmedikamente ansprechen. Im Rahmen der Behandlung neuropathischer Schmerzen kommen häufig sogenannte Co- Analgetika zum Einsatz – Medikamente, welche ursprünglich unter anderem zur Behandlung von Epilepsie oder Depression entwickelt wurden.