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  • Demenzabklärung und Therapie

    NEUROLOGIE

    Wichtige Informationen zur Demenzabklärung

    Die vielen Formen der Demenz können verschiedene Ursachen haben und sich dementsprechend auch vielfältig bemerkbar machen. Je früher erste Anzeichen erkannt und diagnostiziert werden, desto größer sind die Chancen das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder in manchen Fällen auch zu heilen.

    Darum ist es wichtig etwaige Warnzeichen ernst zu nehmen und bei Beschwerden oder Symptomen ärztlichen Rat einzuholen.

    Wie ist ein Demenz-Test beim Neurologen aufgebaut?

    Der neuropsychologische Teil der Demenzabklärung wird meist in einer etwa zweistündigen Untersuchung durchgeführt und beinhaltet alle wesentlichen Tests zur Überprüfung der kognitiven Fähigkeiten. Ziel dieser Untersuchung ist, verbliebene Fähigkeiten zu bestimmen, anhand derer das Stadium der Demenzerkrankung bestimmt werden kann.

    Für die Beurteilung der geistigen Fähigkeiten kommen verschiedene Tests zur Anwendung. Mithilfe des Uhrentests kann die räumliche und visuelle Orientierung beurteilt werden. Der MMST Fragebogentest, dient zur Beurteilung der zeitlichen und räumlichen Orientierung. Die Erinnerungsfähigkeit kann mit einem einfachen Rückrechentest gemessen werden. 

    Die Demenz-Detektion stellt einen kurzen Spezialtest dar, der das Langzeitgedächtnis prüft. Auch der Montreal Cognitive Assessment Test dient zur Feststellung der bereits genannten Fähigkeiten und prüft zudem Konzentration, die Auffassungsgabe und die Flüssigkeit der Sprache. Mithilfe der ADL-Skalen können die Auswirkungen der Erkrankung auf den Alltag der Patienten gemessen werden. Die CERAD-Testsammlung beinhaltet verschiedene Tests, um das Stadium der Erkrankung zu beurteilen.

    All diese Tests dauern lediglich zwischen 5 und 45 Minuten und können Aufschluss über das Ausmaß der Erkrankung und die noch verbliebenen Fähigkeiten der Patienten geben.

    Wie lässt sich Demenz feststellen?

    Zur Demenzabklärung stehen verschiedene Diagnostikmethoden zur Verfügung. In der Regel wird jedoch eine genaue Anamnese erstellt, Test zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit des Gehirns durchgeführt, sowie eine Blutuntersuchung und neurologische Untersuchungen inklusive bildgebende Verfahren angewandt.

    Was ist Demenz?

    Demenz wird als Überbegriff für verschiedene Erkrankungen des Gehirns bezeichnet, die sich durch den Verlust mentaler und kognitiver Fähigkeiten bemerkbar machen. Meist verändert sich die Denkweise und die Persönlichkeit. Betroffene Personen verlieren im weiteren Krankheitsverlauf häufiger die Orientierung, können sich nichts merken und keine neuen Informationen aufnehmen. Auch bereits erworbenes Wissen schwindet mit der Zeit. In manchen Fällen geht dies so weit, dass schlussendlich auch lebenswichtige Funktionen, wie die Nahrungsaufnahme und das Atmen nicht mehr selbstständig bewältigt werden kann.

    Dabei werden zwei unterschiedliche Demenzformen unterschieden:

    • die primäre Demenz
    • die sekundäre Demenz

    Primäre Demenz
    Die primäre Demenz betrifft in etwa 80 bis 90 Prozent aller betroffenen Patienten und stellt eine direkte Erkrankung des Gehirns dar. Die neurodegenerativen Veränderungen entstehen durch das Schrumpfen und Absterben der Nervenzellen, wodurch die Zellen zueinander dauerhaft die Verbindung verlieren. Die bekanntesten Formen dieser Demenzart sind Alzheimer und Parkinson.

    Eine primäre Demenzerkrankung, wie die vaskuläre Demenz kann jedoch auch durch Durchblutungsstörungen oder Hirninfarkte ausgelöst werden. Hierbei zählen vor allem Menschen mit Vorerkrankungen oder einer ungesunden Lebensweise zur Risikogruppe. Mögliche Faktoren, die das Entstehen einer vaskulären Demenz begünstigen können:

    • Rauchen
    • Störungen im Fettstoffwechsel
    • Bluthochdruck
    • Diabates
    • Herzerkrankungen

    Die verschiedenen Formen der primären Demenz sind nicht heilbar, jedoch kann der Verlauf durch gezielte Therapien verzögert werden. 

    Sekundäre Demenz
    Bei der sekundären Demenz ist die Minderung der geistigen Fähigkeiten die Folge anderer Erkrankungen, wie Funktionsstörungen der Schilddrüse oder Stoffwechselerkrankungen. Doch auch Vitaminmangel, vor allem B12 oder nicht gedeckter Flüssigkeitsbedarf in Form von Austrocknung kann Formen der Demenz begünstigen. Über einen längeren Zeitraum bestehende Depressionen oder Stress verstärken das Risiko an Demenz zu erkranken ebenfalls. Einige weitere Faktoren für das Entstehen von sekundärer Demenz stellen Medikamentenabhängigkeit, Alkoholsucht, Erkrankungen der inneren Organe und weitere Krankheiten, wie etwa Multiple Sklerose dar.

    Da diese Form der Demenz einen exogenen Auslöser hat, ist sie in vielen Fällen gut heilbar. Dabei wird in erster Linie die auslösende Krankheit behandelt, wodurch sich in weiterer Folge die Symptome der sekundären Demenz auch zurückbilden.

    Welche Ursachen hat Demenz?

    Je nach Demenzform gibt es verschiedene Ursachen, die zur Erkrankung führen können, hierzu zählen unter anderem:

    • Alter
    • Hirnschädigungen durch Schlaganfall, Tumore oder Hirnblutungen
    • Übermäßiger Alkoholkonsum
    • Medikamentenabhängigkeit
    • Andere Erkrankungen wie Epilepsie, Multiple Sklerose oder Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
    • Depressionen und Stress
    • Parkinson und Alzheimer
    • Krebserkrankungen
    • Stoffwechselerkrankungen (Schilddrüse, Nieren, Leber)
    • Infektionen des Gehirns
    • Kopfverletzungen

    Welche Symptome treten bei einer Demenz auf?

    Demenz kann sich in verschiedenen Symptomen zeigen, jedoch betrifft die Beeinträchtigung vorrangig das Gedächtnis. Zudem sind die intellektuellen und auch die kognitiven Fähigkeiten betroffen. Auch die Stimmung, die Wahrnehmung und das Auftreten gegenüber anderen kann sich ändern. Doch auch körperliche Symptome können sich zeigen.

    • Betroffene wirken oft zerstreut und haben Schwierigkeiten sich zu konzentrieren.
    • Die Merkfähigkeit ist eingeschränkt.
    • Im fortgeschrittenen Stadium ist ein Verlust der räumlichen und zeitlichen Wahrnehmung möglich.
    • Betroffene haben oft Schwierigkeiten einem Gespräch zu folgen und sich selbst zu artikulieren.
    • An Demenz erkrankte Personen zeigen manchmal ein erhöhtes aggressives Potenzial und sind möglicherweise leicht reizbar.
    • Die emphatischen Fähigkeiten schwinden und Betroffene wirken teilnahmslos und gefühlskalt.
    • Oft sind eine erhöhte Ängstlichkeit und Unruhe zu beobachten.
    • Die Stimmung kann ohne ersichtlichen Grund plötzlich schwanken.
    • Erkrankte Personen verlieren manchmal das Interesse an zuvor gemochten Aktivitäten und Dingen.
    • Manche Betroffene bewegen sich in sehr kleinen Schritten (Trippeln) fort.
    • Stuhl- und Harninkontinenz zählt ebenfalls zu möglichen Symptomen.

    Der Verlauf der Krankheit gliedert sich in drei Stadien:

    • Leichte Demenz
    • Mittlere Demenz
    • Schwere Demenz

    Anfangs werden Beschwerden und Symptome oft nicht als Beeinträchtigung oder Erkrankung gesehen. Ist jedoch der intellektuelle und der kognitive Bereich betroffen, sind erste Veränderungen erkennbar. Bei einer leichten Demenz können Erkrankte noch weitgehend ein eigenständiges Leben führen. Es fällt ihnen aber zunehmend schwerer, Gesprächen zu folgen oder komplizierte Denkvorgänge durchzuführen.

    In weiterer Folge wird für die Betroffenen eine selbstständige Lebensführung immer schwieriger und sie sind auf Hilfe angewiesen, um ihren Alltag meistern zu können. Im mittleren Stadium wird meist auch bereits die Körperpflege vernachlässigt und die psychischen Symptome verstärken sich. Angst, Orientierungslosigkeit und Reizbarkeit nehmen zu.

    Im letzten Stadium sind Betroffene nicht mehr in der Lage ihren Alltag ohne fremde Hilfe zu meistern. Meist sind sie bereits motorisch eingeschränkt und können selbst einfachste und lebensnotwendige Dinge wie Essen nicht mehr eigenständig ausführen. In dieser Phase sind die Patienten in der Regel bettlägerig und können nur mehr eingeschränkt bis gar nicht mehr kommunizieren.

    Vorgehen bei der Demenzabklärung

    Eine Demenzabklärung beinhaltet in der Regel drei Schritte. Zum einen muss abgeklärt werden, ob ein Verlust der Merkfähigkeit bzw. eine Gedächtnisstörung vorliegt, die behandelt werden muss. Wenn ja, wird eruiert, ob die Ursache behandelt oder behoben werden kann. Zuletzt muss noch diagnostiziert werden, welche Form der Demenz vorliegt, um die notwendigen Behandlungsschritte setzen zu können.

    Demenz kann nicht anhand eines Tests festgestellt werden. Zur Diagnose sind unterschiedliche Untersuchungen notwendig, welche eine körperliche Untersuchung und eine detaillierte Anamnese unter Mitwirken der Angehörigen beinhaltet. Zudem werden diverse Gedächtnistests durchgeführt, um die Auffassungsgabe und die Orientierung des Patienten oder der Patientin einordnen zu können.

    1. Detaillierte Anamnese

    Bei der Erhebung der Krankengeschichte befragt der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin sowohl die Patienten selbst als auch deren Angehörige. Zudem werden die Vorerkrankungen der Patienten als auch etwaige familiäre Vorkommen von Demenzerkrankungen erfasst. Auch die Information über den Lebensstil, die Einnahme von Medikamenten und andere Auffälligkeiten können hilfreich bei der Diagnosestellung sein. Die Anamnese beinhaltet auch eine körperliche Untersuchung, wobei Blutdruck und Puls überprüft, der Allgemeinzustand bewertet wird und nach äußerlichen Verletzungen überprüft wird.

    2. Tests zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit des Gehirns

    Bei neuropsychologischen Tests wird die Gedächtnisleistung beurteilt. Hierzu zählen die sprachlichen Fähigkeiten, die Durchführung alltäglicher Dinge, einfachste Rechenaufgaben, Geschicklichkeitsaufgaben, die räumliche und zeitliche Orientierung und auch eventuelle Auffälligkeiten im Verhalten.

    3. Neurologische Untersuchung

    Hat sich der erste Verdacht auf Demenz bestätigt, werden in der Regel weiterführende Untersuchungen durchgeführt. Diese beinhalten die gründliche neurologische Diagnostik. Hierbei kann eine Schädigung des Nervensystems im Gehirn bestätigt oder ausgeschlossen werden. In der Regel wird hierzu eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanz (MRT) durchgeführt.

    Labordiagnostik bei Demenz

    Auch in Blut und Harn können Anzeichen auf Demenz gefunden werden. Darum zählt auch die Labordiagnostik zur Demenzabklärung. In erster Linie wird ein Basisblutbild angefertigt, das Elektrolyte, Nüchtern-Blutzucker, TSH (Schilddrüsenhormone), Harnstoff, Vitamin B12 und weitere Parameter anzeigt.

    Ergänzend wird auch häufig ein Differenzial-Blutbild angefertigt, welches zusätzliche Parameter bestimmt, die Hinweise auf Ursachen einer Demenz geben können.

    Welche Testverfahren gibt es bei der Demenzdiagnostik

    Es stehen verschiedene Tests für die Beurteilung der geistigen Fähigkeiten zur Verfügung. Welche Tests angewandt werden entscheidet der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin.

    • Uhrentest
    • MMST Fragebogentest
    • Demenz-Detektion
    • Montreal Cognitive Assessment Test
    • ADL-Skalen
    • CERAD-Testsammlung

    Kosten einer Demenzabklärung

    Die Kosten für eine Erstordination bei unserem Facharzt für Neurologie, Dr. med. univ. Heinz Weber, betragen zwischen 220 € und 240 € und beinhaltet ein ausführliches diagnostisches Gespräch, eine neurologisch-klinische Untersuchung und eine Befundübersicht. 

    Bitte beachten Sie, dass es sich im The Aurora Ärztezentrum um Wahlarztordinationen handelt und die jeweiligen Privattarife von den Ärztinnen und Ärzten festgesetzt werden. Sind Sie bei uns in Behandlung, so reichen wir auf Wunsch Ihre Honorarnote bei der zuständigen Gebietskrankenkasse ein. Diese erstattet in der Regel bis zu 80% des Kassentarifs.

    Häufig gestellte Fragen zur Demenzabklärung

    Kann ich für die Demenzabklärung online einen Termin vereinbaren?

    Gerne können Sie für die Terminvereinbarung unseren Online Terminbuchungsservice nutzen. Hier können beim jeweiligen Facharzt Ihren Wunschtermin reservieren. Anschließend bestätigen wir Ihnen den Termin Ihrer Wahl per Mail.

    Natürlich ist auch eine telefonische Terminvereinbarung unter +43 1 358 83 40 möglich.

    Was muss ich für eine Demenzdiagnostik mitbringen?

    Falls Sie regelmäßig Medikamente, homöopathische Präparate oder andere pflanzliche Arzneien einnehmen, bitten wir Sie, diese oder eine Liste dieser, zu Ihrem Termin mitzubringen. Auch allfällige bereits vorhandene Befunde können bei einem ersten Gespräch hilfreich sein.

    Weiters bitten wir Sie sich zu überlegen, seit wann Sie neurologische Veränderungen an sich bemerkt haben, sei es Konzentrationsschwierigkeiten oder Stimmungsschwankungen und in welchem Ausmaß diese auftreten. 

    Wie lange dauert ein Demenztest?

    Tests zur Feststellung der Leistungsfähigkeit des Gehirns dauern in etwa zwei Stunden. Sind weitere Untersuchungen notwendig, informiert Sie Ihr behandelnder Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin über den zeitlichen Ablauf.

    Wann bekomme ich die Ergebnisse von der Demenzabklärung?

    Die Demenzabklärung beinhaltet verschiedene Parameter, die für eine detaillierte Diagnostik ausgewertet werden müssen. Dies nimmt in der Regel einige Tage in Anspruch. Gerne informiert Sie Ihr behandelnder Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin über den genauen zeitlichen Ablauf der Diagnostik und der Befundbesprechung.

    Was genau macht der Neurologe bei der Demenzdiagnostik?

    Für die neurologische Diagnostik zur Demenzabklärung wird neben einer ausführlichen Anamnese, die auch ein Gespräch mit Angehörigen beinhaltet, auch verschiedene Tests zur Bestimmung der Leistungsfähigkeit des Gehirns sowie neurologische Untersuchungen und eine Blutuntersuchung durchgeführt.